Erhard Wilde
Erhard Wilde ist ein Mensch, der mitten hineinzuspringen scheint in den Strom seiner Geschichten. Er läßt sich treiben auf dem Fluss seiner Assoziationen. Eins führt zum Nächsten, es ist wie ein Wachsen und Wuchern, - fast scheint das Blatt nicht auszureichen für seine überbordende Erzählfreude und Mitteilungslust.
Erhard Wilde 1941 in Oberschlesien geboren, beginnt mit 15 Jahren eine Ausbildung zum Kartographen.
Nach 9 Jahren allerdisziplinierten Zeichnens, genau nach Vorschrift und amtlichem Musterblatt, reichen seine Radtouren kreuz und quer durch Europa nicht mehr aus, seinen, in all den gesessenen Stunden, aufgestauten Bewegungsdrang abzubauen und er beschließt zur See zu fahren.
Er kehrt zurück nach 2 Jahren Stewart bei der Handelsmarine und nimmt seine Arbeit als Kartograph wieder auf, bis ein einschneidendes Ereignis sein Leben verändert:
ein Herzinfarkt mit 52, der ihn dazu bringt sich endlich ganz der künstlerischen Arbeit zuzuwenden. Die „Landkarten“, die er ab dann zeichnet zeigen nun die Topographie seines Inneren.
1994 reist er mit einem Graphikstipendium auf die Lofoten, dem rasch weitere Studienaufenthalte, Ausstellungen in Galerien und Kunstvereinen folgten. Als Zeichner und Radierer war er mehrfach für internationale Graphikbienalen juriert und seine Arbeiten finden sich in öffentlichen Sammlungen.
Seit 1999 ist der Mitglied der Freien Künstlergemeinschaft Schanze, die älteste, 1919 gegründete und noch heute bestehende, aktive Künstlervereinigung in Münster, zu deren Mitgliedern einst auch Joseph Albers und Emil Schuhmacher gehörten.