Karin Bablok

Karin Bablok ist eine der renommiertesten Keramikerinnen der deutschen Szene.
Ihre Arbeiten, die sie aus Limoges-Porzellan, seit einiger Zeit auch aus einer japanischen Porzellanmasse fertigt, sind meist bis zur Lichtdurchlässigkeit dünnwandig gedreht.
Obwohl alle Arbeiten zweifellos Gefäße sind, tritt eine auf eine reine Funktionalität achtende Formbildung in den Hintergrund. So zerschneidet sie die auf der Scheibe entstandenen, rotationssymmetrischen Formen und setzt sie neu zusammen. Es entstehen Gefäße mit verschiedenen Gesichtern, mit Kanten und Kammern, die trotz ihrer Assymetrie eine formale Klarheit und Strenge behalten, sich aber ihrer perspektivischen Erfassung auf den ersten Blick entziehen. Mit der anschließenden Bemalung geht sie ein auf Formen und Flächen – ein Dialog zwischen Raum und Linie, zwischen Innen und Aussen entsteht. Die Bemalung ist dabei nicht nur dekorative Verzierung, sondern läßt Form und Malerei zu einer Einheit verschmelzen.
In ihrer Malerei verfolgt sie dabei zwei Ansätze, die kaum unterschiedlicher sein könnten:
mal führt sie den Pinsel kraftvoll-spontan mit schneller Geste, mal strukturiert sie mit präzise aufgebrachten geometrisch-konstruktiven Linien, Punkten und Flächen den Gefäßkörper – ein komplexes Spiel der Gegensätze: Schwarz/Weiß , Körper/Fläche, Innen/Außen, Malerei/Plastik.

Karin Bablok, geboren 1964 in Donauwörth, lebt in Hamburg und arbeitet in einem alten Schulhaus, das sie mit anderen Künstlern teilt. Aufenthalte und Lehrtätigkeit in Japan und Korea haben ihre Kunst nachhaltig geprägt.

Stationen

  • 1985–88 Ausbildung zur Scheibentöpferin
  • 1988–91 Gesellentätigkeit in Deutschland, USA, Irland
  • 1991–92 Fachschule für Keramikgestaltung, Höhr-Grenzhausen
  • 1992–95 Institut für künstlerische Keramik, FH Koblenz
  • 1995 Meisterprüfung Naumburg
  • 1997–2005 Atelier im Alten Pumpwerk, Bremen
  • 1997 Lehrtätigkeit an der Werkschule Oldenburg e.V.
  • 2000 Deutsch-koreanischer Workshop, Pusan, Korea
  • 2001 4. Int. Porzellanworkshop, Kahla
  • 2003 Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule Vechta
  • 2004 Artist in Residence, Seto, Japan
  • 2005 Mitglied der Académie Internationale de la Céramique (AIC), Genf und
    Mitglied der Gruppe 83
  • Seit 2006 Atelier in Hamburg, Altes Schulhaus, Alllermöhe
  • 2008 Gastprofessur an der Kyung Hee Universität, Korea
  • 2010 Diplom, Freie Kunst/Keramik, IKKGH, FH Koblenz

Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen im In- und Ausland

Auszeichnungen (Auszug)

  • 1993 Förderpreis der Stadt Oldenburg
  • 2000 Bronzemedaille, World Ceramic Exposition, Korea
  • 2002 Auguste-Papendieck-Preis, Hamburg
  • 2003 Justus-Brinckmann-Preis, Hamburg
  • 2004 Judges Award International Ceramics Contest, Mashiko, Japan
  • 2005 Honorable Mention, 7th International Ceramic Competition, Mino, Japan